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Kind mit Flügel

​​Herausforderungen bleiben trotz Zoll-Deal zahlreich

03.12.2025

Auf einen Blick

  • ​​Auch mit dem Zoll-Deal bleiben die Herausforderungen für die Schweizer Unternehmen zahlreich.
  • Regulierung und Bürokratie belasten weiterhin über die Hälfte der Unternehmen, während positive Wachstumsimpulse aus dem Ausland fehlen.
  • ​Drei Viertel der betroffenen Unternehmen spüren die US-Zölle indirekt durch eine gedämpfte Nachfrage. Der Erfolg in ausländischen Märkten ist für breite Teile der Schweizer Wirtschaft mitentscheidend.​ 

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​​Seit der letzten Umfrage von economiesuisse im Mai 2025 ist viel passiert: Die USA haben Schweizer Exporte ab dem August mit horrenden Zöllen von 39 Prozent belastet. Im November konnte dann ein Deal erzielt werden, der die Zollbelastung zumindest auf das Niveau unserer europäischen Mitbewerber reduziert. Die Unsicherheit ist aber nach wie vor hoch, die weltpolitische Lage bleibt erratisch und die wirtschaftliche Entwicklung ist vielerorts schleppend.

​Die Probleme bleiben bestehen, positive Impulse fehlen 

Die Unternehmen zeigen sich zwar weiterhin resilient in einem schwierigen Umfeld, trotzdem machen sich die anhaltenden Herausforderungen immer stärker bemerkbar. Dies zeigt auch ein Blick auf die aktuellen Probleme: In den meisten Bereichen hat sich die Lage zwar nicht verschlechtert, aber eben auch nicht verbessert. Auf dem Arbeitsmarkt hat sich die Situation weiter abgekühlt. Es melden mehr Unternehmen einen zu hohen Personalbestand und weniger einen Personalmangel. Die Liquiditätsprobleme nehmen etwas zu und aus dem Ausland kommen weiterhin kaum positive Wachstumsimpulse. Im Inland hat der Bundesrat jüngst erste Massnahmen zum Bürokratieabbau angekündigt. Diese und weitere müssen nun umgesetzt werden, damit die Entlastung für die Unternehmen auch tatsächlich spürbar ist. Denn mehr als die Hälfte der Unternehmen empfinden die Regulierung und Bürokratie in der Schweiz weiterhin als grösstes Problem. 

​Der Zolldeal mit den USA ist «good news» für alle Unternehmen 

Mitten in der Umfrageperiode konnte der Bundesrat eine Einigung mit den USA verkünden. Die Exporte aus der Schweiz sollen neu mit einem Zollsatz von 15 Prozent belastet werden. Die Zölle schränken den internationalen Handel ein, was für eine offene Wirtschaft wie die Schweiz direkt spürbare Folgen hat. Das gilt auch für den reduzierten Zollsatz. Trotzdem wird der Deal eine gewisse Entspannung bringen. Das betrifft einerseits diejenigen Unternehmen, bei denen mindestens 20 Prozent aller Exporte in den US-Markt gehen. Zwei Drittel von ihnen sind gemäss Umfrage stark bis sehr stark negativ von den US-Zöllen auf Schweizer Exporte betroffen. Andererseits ist die Reduktion der Zölle auch eine gute Nachricht für viele andere Unternehmen, die weniger exportorientiert oder die hauptsächlich im Schweizer Markt tätig sind. Viele Unternehmen in der Schweiz stellen Komponenten her, die anschliessend in exportierten Produkten weltweit verkauft werden. Wenn der internationale Absatz stockt, dann spüren das auch die Zulieferbetriebe. So zeigt die Umfrage, dass die US-Zollpolitik auf einen Viertel der betroffenen Unternehmen einen direkten Effekt hat.  Die Mehrheit der von den Zöllen tangierten Unternehmen, nämlich drei Viertel, sind indirekt betroffen. Bei ihnen machen sich die Zölle in einer gedämpften Nachfrage nach Vorleistungen durch direkt betroffene Unternehmen bemerkbar. Der Erfolg von Schweizer Unternehmen im internationalen Wettbewerb ist somit nicht nur ausschlaggebend für die Exportwirtschaft, sondern es hängen breite Teile der Schweizer Wirtschaft davon ab.

 

​Die Umfrage wurde von economiesuisse vom 5. - 26. November durchgeführt. Teilgenommen haben 449 Organisationen. Die Umfrage deckt alle Landesteile der Schweiz ab. 33 Branchenverbände haben die Umfrage konsolidiert für ihre Branche ausgefüllt. Die Auswertung zeigt ein aktuelles Stimmungsbild der Schweizer Wirtschaft. Die Antworten wurden jeweils nicht gewichtet und die Ergebnisse erheben keinen Anspruch auf Repräsentativität. 

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