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News-Ticker: Handelspolitik Trump 2.0 – Folgen für die Schweiz

Zuletzt aktualisiert : 08.09.2025

Auf einen Blick

  • 2025 erhöht sich der Druck auf die Weltwirtschaft durch neue US-Zölle.
  • Das Aufflammen des internationalen Handelskonflikts belastet Schweizer Exporte, Unternehmen und Investitionen.
  • Wir halten Sie hier über die neusten Entwicklungen im globalen Handelsstreit und die wirtschaftlichen Folgen für die Schweiz auf dem Laufenden.

08.09.2025

Anpassungen bei US-Zollbestimmungen

Am 5. September 2025 hat US-Präsident Trump eine Executive Order unterzeichnet, die den Geltungsbereich von Anhang II der Executive Order 14257 vom 2. April 2025 anpasst: Bestimmte Waren werden neu in Anhang II aufgenommen und sind somit von US-Zöllen befreit. Dazu zählen unter anderem Gold, ausgewählte kritische Mineralien sowie pharmazeutische Produkte, die derzeit im Rahmen von Section 232 überprüft werden. Gleichzeitig werden andere Waren, etwa bestimmte Silikonprodukte, aus Anhang II gestrichen, wodurch sie künftig US-Zöllen unterliegen.

Darüber hinaus führt die Executive Order eine Liste von Gütern auf, die im Rahmen künftiger Handelsabkommen mit den USA vom Meistbegünstigungszoll (MFN) profitieren könnten. Betroffen sind u.a. bestimmte Flugzeuge und Flugzeugteile, ausgewählte Generika und deren Inhaltsstoffe, verschiedene natürliche Ressourcen sowie bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse.

Zur Executive Order hat das Weisse Haus ein Factsheet publiziert.

29.08.2025

US-Berufungsgericht erklärt einen Teil der Zölle für ungültig

Ein US-Berufungsgericht hat mit 7 zu 4 Stimmen entschieden, dass Präsident Trump mit der Verhängung der Zölle auf Grundlage des International Emergency Economic Powers Act (IEEPA) von 1977 seine Befugnisse überschritten hat und diese Zölle daher rechtswidrig sind. Betroffen sind insbesondere die länderspezifischen Zölle, die für die Schweiz bei 39 Prozent liegen. Nicht erfasst sind hingegen die sektorspezifischen Zölle – etwa auf Stahl, Aluminium oder Autos – da diese auf einer anderen Rechtsgrundlage beruhen. Der Entscheid des Gerichtes tritt erst nach dem 14. Oktober in Kraft, damit die US-Regierung beim Supreme Court Berufung einlegen kann. Justizministerin Pam Bondi hat diesen Schritt bereits angekündigt. Vorerst bleiben die länderspezifischen Zölle also bestehen.

 


26.08.2025

US-Präsident Trump kündigt Massnahmen gegen «diskriminierende» Digitalsteuern in mehreren Ländern an

US-Präsident Donald Trump hat Zusatzzölle und Exportkontrollen gegen Länder angekündigt, welche «diskriminierende» Steuern, Vorschriften oder Gesetze gegenüber US-Technologieunternehmen nicht aufheben würden. Neben dem Vereinigten Königreich erheben mehrere EU-Mitgliedstaaten (darunter Frankreich, Italien und Spanien) solche Digitalsteuern. Kanada hat seine Digitalsteuer hingegen im Juni auf Druck der USA hin abgeschafft.

18.08.2025

US-Administration weitet den Geltungsbereich der 50-Prozent-Zölle auf Stahl und Aluminium aus

Das Bureau of Industry and Security (BIS) des US-Handelsministeriums hat im Rahmen einer offiziellen Notiz eine umfassende Ausweitung der bestehenden Zusatzzölle von 50 Prozent auf Stahl und Aluminium in Kraft gesetzt. Insgesamt werden 407 Codes neu in den Harmonisierten Zolltarif der Vereinigten Staaten (HTSUS) aufgenommen, die als Stahl- oder Aluminiumderivate gelten. Diese neuen Massnahmen betreffen auch zahlreiche Erzeugnisse aus weiteren Industriezweigen, darunter beispielsweise die Lebensmittel-, Verpackungs-, Automobil- sowie Bauindustrie. Detaillierte Informationen finden Sie unter diesem Link von Switzerland Global Enterprise (S-GE).

12.08.2025

Goldimporte gemäss US-Präsident Trump nicht mit Zöllen belegt

Kurz vor Ablauf der Frist am 12. August hat Donald Trump per Executive Order die laufenden Handelsgespräche mit China um weitere 90 Tage bis zum 9. November verlängert. Ohne diese Verlängerung wären die US-Zölle auf chinesische Waren wieder auf das April-Niveau von 145 Prozent gestiegen. Derzeit betragen die US-Zölle auf chinesische Importe 30 Prozent, während China auf US-Waren Zölle in Höhe von 10 Prozent erhebt.

11.08.2025

US-Präsident Trump verlängert Zoll-Deadline mit China um weitere 90 Tage

Kurz vor Ablauf der Frist am 12. August hat Donald Trump per Executive Order die laufenden Handelsgespräche mit China um weitere 90 Tage bis zum 9. November verlängert. Ohne diese Verlängerung wären die US-Zölle auf chinesische Waren wieder auf das April-Niveau von 145 Prozent gestiegen. Derzeit betragen die US-Zölle auf chinesische Importe 30 Prozent, während China auf US-Waren Zölle in Höhe von 10 Prozent erhebt.

07.08.2025

Zölle von 39 Prozent gegen die Schweiz treten in Kraft

Die Schweiz konnte innert Frist keine Vereinbarung mit den USA zur Beilegung des Zollkonflikts abschliessen. Der Zollsatz von 39 Prozent ist somit ab heute in Kraft. Er stellt eine massive Belastung für die Schweizer Wirtschaft dar. Der Bundesrat ist angehalten, die Verhandlungen mit den USA mit höchster Priorität fortzusetzen. Eine möglichst rasche Einigung zur Reduktion der Zölle ist dringend. Dabei ist ein geschlossenes Auftreten von Landesregierung und Wirtschaft zentral. Gleichzeitig braucht es jetzt dringend ein Massnahmenpaket zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts.

Mehr Informationen finden Sie in unserer Medienmitteilung.

Neben der Schweiz haben die USA auch neue Zölle für rund 70 weitere Staaten eingeführt. Die Höhe der Zollsätze reicht von 10 Prozent (z.B. Grossbritannien) bis 50 Prozent (Brasilien und Indien). Die US-Zollsatz gegenüber der EU beträgt 15 Prozent.

06.08.2025

US-Präsident kündigt zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Indien an

US-Präsident Trump hat per Executive Order zusätzliche Importzölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Indien angekündigt. Als Begründung nennt er die anhaltenden Ölimporte Indiens aus Russland. Mit dieser Massnahme verdoppelt sich der gesamte US-Zollsatz auf indische Produkte auf 50 Prozent: Ab dem 7. August gelten zunächst 25 Prozent, ab dem 27. August tritt dann der volle Satz von 50 Prozent in Kraft.

01.08.2025

USA kündigt massiven Zollsatz von 39 Prozent gegen die Schweiz ab 7. August an

US-Präsident Trump hat für die Schweiz ab dem 7. August einen Zollsatz von 39 Prozent angekündigt. Es ist weder gerechtfertigt noch nachvollziehbar, weshalb die Schweiz einen der weltweit höchsten Zollsätze erhalten soll. Gerade im Vergleich zur EU (15 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (10 Prozent) sind die angekündigten Zölle massiv höher. Die Zölle stellen eine sehr ernsthafte Belastung für Schweizer Exportunternehmen dar. ​​Der Bundesrat ist nun gefordert, rasch eine Reduktion der Zölle anzustreben und eine vorteilhafte Lösung des Zollstreits mit den USA zu finden. Verlässliche Beziehungen mit dem wichtigsten Exportmarkt USA sind für die Schweizer Wirtschaft von zentraler Bedeutung.

Die Medienmitteilung von economiesuisse dazu finden Sie hier.

30.07.2025

USA mit weiteren Zollvereinbarungen kurz vor der 1.-August-Deadline

Wenige Stunden vor Ablauf der Frist am 1. August hat US-Präsident Trump eine Reihe neuer Zollankündigungen gemacht: Ab dem 1. August werden Importe aus Indien mit einem Zollsatz von 25 Prozent belegt werden. Für Einfuhren aus Brasilien gilt ab dem 6. August ein Aufschlag von zusätzlichen 40 Prozent, womit die Gesamtzölle auf 50 Prozent ansteigen. Eine Vielzahl von Produkten soll jedoch von dieser Regelung ausgenommen bleiben. Mit Südkorea einigten sich die USA auf einen Zollsatz von 15 Prozent – ursprünglich waren 25 Prozent angedroht worden. Koreanische Autoeinfuhren sollen ebenfalls davon betroffen sein, zudem wird Südkorea den USA Investitionsmittel in Höhe von 350 Milliarden US-Dollar bereitstellen. Weitere Vereinbarungen sollen gemäss Aussagen der US-Behörden mit Thailand, Kambodscha und Pakistan abgeschlossen worden sein. Schliesslich hat der US-Präsident beschlossen, ab dem 29. August die Zollfreiheit für US-Importe im Wert von unter 800 US-Dollar (de-minimis-Schwelle) aufzuheben. Pro Artikel sollen demnach Zölle von 80 bis 200 US-Dollar fällig werden, je nach Zollsatz des Herkunftslandes.

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