

Auf einen Blick
Eine Energiemangellage ist ein realistisches Szenario, das wir mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln abwenden müssen. Für die Schweizer Volkswirtschaft wäre eine solche Mangellage verheerend. Im Energieticker gibt economiesuisse Antworten auf aktuelle Fragen und ordnet neue Entwicklungen aus Sicht der Wirtschaft ein.
09.05.2025
Elcom betont Dringlichkeit eines EU-Stromabkommens
Die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) hat ihre neusten Einschätzungen zur Stromversorgungssicherheit präsentiert. Rückblickend auf den vergangenen Winter war die Versorgungslage zu keinem Zeitpunkt kritisch. Auch für den kommenden Winter schätzt die ElCom die Versorgungslage grundsätzlich als positiv ein. Jedoch ist die Versorgung von vielen Unsicherheiten geprägt, wie zum Beispiel dem Füllstand der Gasspeicher in Europa, der Verfügbarkeit von Kernkraftwerken in Frankreich, der Importkapazität der Schweiz und der Entwicklung des Stromverbrauchs aufgrund der Temperaturen im Winter. Deshalb kann die ElCom auch keine vollständige Entwarnung für den kommenden Winter geben. Vorsorgliche Massnahmen in Form der Winterreserve sind also weiterhin angezeigt. Diese Winterreserven erachtet die ElCom auch mittelfristig bis 2035 als notwendig. Der Bedarf an einer Reserve steigt sogar von 2030 (500 MW) bis 2035 (700-1‘400 MW). Die Analysen und Prognosen der ElCom zeigen somit keine Entspannung für die künftige Versorgungssituation. Insbesondere bei einem Szenario mit stark reduzierten Importkapazitäten, d.h. ohne Stromabkommen, könnte sich der Reservebedarf sogar noch weiter erhöhen. Diese neusten Analysen zeigen erneut, wie wichtig der Abschluss eines Stromabkommens mit der EU ist. Mit einem Stromabkommen reduzieren sich unser Bedarf an einer Winterreserve und somit auch die Kosten, und gleichzeitig wird die Versorgungssicherheit massiv erhöht. Um eine künftige Strommangellage zu verhindern, muss die Schweiz jetzt rasch vorwärts machen mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und parallel dazu dringend das Stromabkommen mit der EU unterzeichnen.
19.03.2025
Eine offene Schweiz ist offen für alle klimafreundlichen Technologien
Die Diskussion um Kernkraft mutiert immer mehr zu einer Glaubensfrage. Nur schon bei ihrer Erwähnung gehen die Wogen in der Politik hoch. Auch die Bevölkerung ist gespalten: Eine knappe Mehrheit von 53% befürwortet nach jüngsten Zahlen die Kernenergie. Umso wichtiger ist ein nüchterner Blick: denn weltweit sind über 150 Kernkraftwerke in Bau oder Planung, und viele Länder sehen sie als Teil ihrer zukünftigen Energieversorgung. Die Aufhebung des Kernkraftverbots wäre ein wichtiges Signal, dass Kernkraft eine klimafreundliche Option auf dem Weg zu Netto Null bleibt. Mehr dazu im Blog von Alexander Keberle.
10.01.2025
VSE Studie zeigt die Wichtigkeit des Ausbaus der Stromproduktion und eines Stromabkommens mit der EU
Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) hat seine Studie „Energiezukunft 2050“ aus dem Jahr 2022 aktualisiert. Dabei kommt die Studie zum Schluss, dass die zukünftige Versorgungssicherheit entscheidend von der Umsetzung des Stromgesetzes und dem Abschluss eines Stromabkommens abhängt. Mit einem Stromabkommen würden die Handelsmöglichkeiten für die Versorgung zunehmen und diese insgesamt resilienter und auch günstiger machen. Gleichzeitig konstatiert die Studie aber auch, dass im Winter der ambitionierte Zubau der Erneuerbaren gemäss Stromgesetz nicht ausreichen wird und daher eine ergänzende Stromproduktion nötig ist. Die grosse Herausforderung bleibt also die Winterversorgung. Als Lösungsvarianten deklariert die Studie mehr Windenergie, zusätzliche Importe, Gaskraftwerke oder den Langzeitbetrieb (= 80 Jahre) eines bestehenden Kernkraftwerkes. Gemeinsam ist diesen vier Varianten, dass es in jeder für die jeweils verbleibende Lücke Gaskraftwerke braucht. Damit zeigt die Studie, dass eine rein dezentrale Produktion nicht zielführend ist und zentrale Grosskraftwerke als Ergänzung zum Ausbau der Erneuerbaren notwendig sind. Leider verpasst es die Studie, den Neubau von Kernkraftwerken miteinzubeziehen. Damit ignoriert sie die aktuelle Diskussion um die Blackout-Initiative und den indirekten Gegenvorschlag des Bundesrates. Es bleibt zu hoffen, dass dem in einer nächsten Aktualisierung der Studie Rechnung getragen wird.
20.12.2024
Vernehmlassung zu einem indirekten Gegenvorschlag zur Blackout-Initiative eröffnet
economiesuisse begrüsst die vorausschauenden Pläne des Bundesrates, das Technologieverbot für Kernkraftwerke aufzuheben. Der erhoffte Ausbau der Erneuerbaren wird bescheidener ausfallen als erwünscht, da er unter Einsprachen und hohen Kosten leidet. «Strom-Dunkelflauten» zeigen aktuell auf, dass wir auch in Zukunft Kraftwerke brauchen, die auf Knopfdruck verlässlich Strom liefern. Mehr dazu im Artikel.
13.12.2024
Bundesrat verabschiedet Wasserstoffstrategie
Wasserstoff und andere erneuerbare Moleküle sind ein wichtiger Baustein einer erneuerbaren Energieversorgung. Gerade schwer elektrifizierbare Industrieprozesse werden künftig auf diese Alternativen zu fossilen Brennstoffen angewiesen sein. Aufgrund dieser hohen Bedeutung hat der Bundesrat heute die lange erwartete Wasserstoffstrategie verabschiedet. Diese soll einen Rahmen bilden, damit bis 2035 ein Wasserstoffmarkt in der Schweiz aufgebaut werden kann, der Anschluss an das Europäische Verteilnetz sichergestellt und die Versorgung durch internationale Partnerschaften gewährleistet ist. Lesen sie mehr zum Thema in unserem Dossier Wasserstoff und erneuerbare Gase: Energieträger der Zukunft.
12.12.2024
Monitoringbericht des Bundes zeigt: der Ausbau der Erneuerbaren ist nicht auf Kurs
Im Juni nahm das Stimmvolk mit grosser Mehrheit das Stromgesetz an. Mit diesem Gesetz wurden auch neue Ausbauziele für die erneuerbaren Energien für das Jahr 2035 definiert, welche aus Sicht der Wirtschaft eine enorme Herausforderung darstellen. Aus diesem Grund hat economiesuisse nach der Abstimmung den Grande-Dixence-Index eingeführt, mit dem der Fortschritt beim Ausbau klar und einfach aufgezeigt werden kann. Die Idee dahinter ist simpel: Um die Ziele des Stromgesetzes zu erreichen, benötigt die Schweiz einen jährlichen Ausbau in der Grössenordnung der jährlichen Produktion der Grande Dixence (ca 2.4 TWh), dem grössten Wasserkraftwerk der Schweiz. Von diesem Ziel sind wir weit entfernt: 2023 wurde das jährliche Ziel gemäss Index um fast 70% verfehlt, womit die Lücke für die Zielerreichung vergrössert wird. Nun bestätigt der neue jährliche Monitoringbericht des Bundes diese Zahlen offiziell. Gemäss dem Bericht wurden 2023 0.786 TWh aus erneuerbaren Energien zusätzlich produziert. Um die Ziele des Stromgesetzes zu erreichen, spricht der Bund von einem nötigen jährlichen Zubau von 2.35 TWh. Diese Zahlen decken sich mit den Zahlen, die dem Grande-Dixence-Index zugrunde liegen. Dies bereitet Anlass zur Sorge, umso mehr, wenn der Bund von „Umbau des Energiesystems geht in die richtige Richtung“ spricht. Es braucht jetzt einen klaren Umsetzungsplan für den Ausbau der erneuerbaren Energien und eine Diskussion über Technologieoffenheit. Langfristig wird es auch Grosskraftwerke benötigen und deswegen ist Technologieoffenheit entscheidend.
05.12.2024
Kernkraftwerk Beznau geht 2033 vom Netz
Die Axpo hat entschieden, dass die beiden Blöcke des Kernkraftwerkes Beznau noch bis 2032 resp. 2033 am Netz bleiben. Danach werden sie ausser Betrieb genommen. Damit gehen der schweizerischen Stromversorgung rund 6 Terawattstunden Strom pro Jahr verloren, was etwa einem Zehntel des Gesamtverbrauchs entspricht. Da Kernkraftwerke einen hohen Winteranteil haben, ist der Einfluss dieses Entscheides auf die Versorgungssicherheit sehr relevant. Das heisst, wir müssen jetzt dringlich die erneuerbaren Energien ausbauen. Mit dem Stromgesetz, welches das Stimmvolk in diesem Sommer mit klarer Mehrheit angenommen hat, soll kurzfristig mit Wasser-, Wind- und Solarkraft etwa dieselbe Menge zugebaut werden. Nun müssen diese Projekte rasch umgesetzt werden können. Doch deren Realisierung ist teilweise wegen Einsprachen und Beschwerden gefährdet. Damit wird klar: wer den kurzfristigen Ausbau der erneuerbaren Energien behindert, setzt unsere Stromversorgung aufs Spiel. Gleichzeitig ist klar, dass jetzt das Neubauverbot für Kernkraftwerke fallen muss. Wir müssen uns nun auch diese Option offenhalten, wenn der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht wunschgemäss vorankommt und parallel dazu der Strombedarf steigt.
07.11.2024
Ein Stromabkommen mit der EU bietet zahlreiche Vorteile
Die Schweiz ist im Winter auf Stromimporte aus der EU angewiesen. Ohne Stromabkommen ist bei den Importen mit Unsicherheiten zu rechnen. Ein Stromabkommen würde die Versorgungssicherheit stärken und vor allem auch günstiger machen – und zwar um 50 Milliarden Franken bis 2050. Nebst einem Stromabkommen müssen dringend auch weitere Massnahmen im Inland rasch umgesetzt werden. Mehr dazu im Blog.
26.09.2024
Die Versorgungssicherheit ist der Schlüssel zu Netto-Null
Die Elektrifizierung der Schweiz ist eine Herkulesaufgabe. Berücksichtigen wir, welche Kraftwerke ihre Lebensdauer bis 2050 überschreiten, müssen wir unsere Stromproduktion bis 2050 mehr als verdoppeln. Und zur gleichzeitigen Erreichung der Klimaziele, müssen wir die Weichen jetzt richtig stellen. Lesen Sie im neuen Blog, warum die Versorgungssicherheit der Schlüssel zu Netto-Null ist.
28.08.2024
economiesuisse begrüsst den Plan des Bundesrats, das Technologieverbot in der Energiepolitik aufzuheben
Der Bundesrat hält heute zurecht fest: Unser Land braucht mehr Strom. Konkret müssen wir unsere klimaneutrale Stromversorgung mehr als verdoppeln. Nach dem Ja zum Stromgesetz im vergangenen Juni, ist die Technologieoffenheit ein weiterer elementarer Schritt zur Stärkung unserer Versorgungssicherheit. Aus diesem Grund begrüsst economiesuisse einen Gegenvorschlag des Bundesrates zur Blackout-Initiative.